Tipps für leichtere Festtage

Tipps für leichtere Festtage

Man könnte natürlich sagen, dass die Festtage nur eine Woche dauern und gegenüber den restlichen 51 Wochen des Jahres nicht ins Gewicht fallen. Selbstverständlich hat dieses Argument Hand und Fuss und man kann es sich definitiv leisten, während dieser Woche einfach einmal 5 gerade sein zu lassen, und diese Zeit inklusive allem Essen einfach zu geniessen. Ich weiss aber auch, dass es viele Menschen gibt, für die die Vorstellung auf die bevorstehenden Festtage ein grosser Stress bedeutet. Manche haben Angst, dass sie dadurch aus ihrer Routine fallen oder dass der gerade erst hart erarbeitete Gewichtsverlust wieder zu Nichte gemacht wird. In dem Fall möchte man sicher auch über die Festtage ein bisschen schauen und nicht einfach alles über Bord werfen. Ich bin der Meinung, dass beide Varianten ihre Berechtigung haben und jeder die Festtag so verbringen soll, wie er sich am wohlsten fühlt damit.


Was jetzt aber tun, wenn man diese Tage so gesund wie möglich bestreiten möchte? Gerne möchte ich auf die Punkte Ernährung, Bewegung und Entspannung etwas genauer eingehen.

ernährung

Beim Thema Ernährung ist es mir ein Anliegen zu betonen, dass es dabei eigentlich nur um ein paar wenige Mahlzeiten geht. Die meisten von uns feiern nicht die ganzen 9 Tage (24. Dezember bis 2. Januar) von morgens bis abends durch. Das heisst, dass wir vielleicht von 4 – 7 Festmahls sprechen. Eigentlich gar nicht so viel, oder? Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir in dieser Woche gesamthaft 27 Mahlzeiten einnehmen. Darum lauten mein ersten Tipps:

  • Gestalte alle restlichen Mahlzeiten so gesund wie nur möglich. Mit viel Gemüse, Obst, Nüsse, Samen, guten Proteinen und gesunden Fetten, vielen Ballaststoffen und Kräutern.
  • Nach solchen Festmahlen das Frühstück auszulassen, im Sinn von intermittierendem Fasten, kann auch eine gute Ergänzung sein. 
  • Iss als letzte Mahlzeit vor einem Festmahl nicht zu wenig aber auch nicht zu viel. Isst Du zu wenig, so startest Du mit sehr viel Hunger, was dazu führt, dass Du mehr isst als gewollt. Am besten vorher eine leichte und eiweissreiche Mahlzeit einnehmen. Dazu eignet sich z.B. ein Magerquark mit etwas Naturjoghurt, 1 EL Whey Protein, etwas Leinsamen und ein paar Nüsse.

Wenn man dies beherzigt, so ist schon relativ viel gewonnen. Man sollte einfach nicht in die Mentalität verfallen, von «Jetzt habe ich bereits gesündigt, also ist der Rest ja auch egal». Das ist es nämlich nicht. 7 von 27 fallen nicht sonderlich ins Gewicht, 27 von 27 schon einiges mehr.
Falls man noch ein bisschen mehr machen möchte und bei der Menügestaltung auch ein Wörtchen mitzureden hat, dann hätte ich noch ein paar weitere Tipps. Dazu schauen wir uns das Menü und ein paar Klassiker etwas genauer an.

Apéro

Starten wir zuerst beim Apéro. Dies ist der Moment, welcher oft bereits viele Fallen enthält. Man hat Hunger, trinkt bereits ein bisschen Alkohol und so werden die guten Vorsätze manchmal ganz schnell über Bord geworfen. Beim Apéro nichts zu essen, wird für die meisten nicht funktionieren. Darum sollte es neben dem klassischen Apérogebäck wie Chips, gesalzenen Nüssen oder Blätterteiggebäck, am besten auch noch Sachen haben wie Oliven, Gemüsesticks, Cherrytomaten oder auch ein bisschen Bündnerfleisch.

fondue oder raclette

Ich bin ein grosser Fan davon das Brot und die Kartoffeln durch viel Gemüse und etwas Obst zu ersetzen. Das schmeckt absolut grossartig, ist leichter, liefert zusätzliche Mikronährstoffe, lässt uns weniger Käse essen und sättigt gut. Besonders geeignet sind Blumenkohl, Brokkoli, Pastinaken, Rosenkohl, Birnen, Banane oder Äpfel. Zusätzlich lohnt es sich bei den sauren Beilagen das Etikett zu lesen. Da gibt es sehr grosse Unterschiede was den Zuckergehalt anbelangt.

fondue chinoise oder tischgrill

Dabei handelt es sich um ein Festtagsessen, welches schon vieles richtig macht. Hier empfiehlt es sich allerdings auf die beliebte Pommesbeilage zu verzichten. Besser man geniesst dazu eine grosse Portion Ofengemüse, Naturreis oder auch einen Salat. Die dazu servierten Saucen kann man etwas leichter machen, in dem man einen Teil der Mayonnaise durch Naturjoghurt ersetzt. Und mit vielen Kräutern können aus den Saucen richtige Mikronährstoffpakete werden.

Wienerli und Kartoffelsalat

Ich werde Euch keine Alternative zu den Würstchen anbieten, denn ehrlich gesagt lautet hier die Devise, wenn schon, dann richtig. Lieber den Rest des Jahres wenig Wurstwaren konsumieren. Meine Tipps gehen hier eher Richtung Kartoffelsalat. Es spricht eigentlich nichts gegen Kartoffeln, vor allem nichts gegen abgekühlte Kartoffeln, denn diese enthalten die sogenannte resistente Stärke, welche unsere gesunden Darmbakterien lieben. Falls man allerdings auf Kartoffeln verzichten möchte, so schmeckt der «falsche Kartoffelsalat» auch super lecker mit Blumenkohl. Beim Kartoffelsalat liegt der Teufel also weniger in den Kartoffeln, als vielmehr in der Sauce. Auch hier kann man durch wenig Mayonnaise, dafür mehr Naturjoghurt mit einem geringen Fettanteil und nicht zu viel Öl bereits einiges herausholen.

Oder wie wäre es statt mit diesen Gerichten einmal mit einem Fisch? Ein Wolfsbarsch in der Salzkruste lässt sich super vorbereiten, macht viel her, ist sehr leicht und wirklich lecker. Dazu ein paar mediterrane Beilagen mit viel Gemüse und einem gesunden und spektakulären Festmahl steht nichts im Weg.

Dessert und Weihnachtsguetzli

Hier liegt für viele vermutlich der grösste Stolperstein. Alles duftet so lecker und die Versuchungen sind riesig. Bei den Guetzlis habe ich ehrlich gesagt schon viel ausprobiert und leider eignen sich die wenigsten Zuckeralternativen fürs backen. Entweder liefern sie keinen Mehrwert gegenüber Zucker oder sie sind zum Backen einfach nicht geeignet. Darum ist hier mein Tipp, Vollkornmehl statt Weissmehl und weniger als die angegebene Zuckermenge verwenden. Meistens reicht sogar die Hälfte! Und ganz allgemein einfach etwas weniger Guetzli essen und diese dafür ohne Reue geniessen.
Beim Dessert ist es schon viel einfacher. Hier gibt es viele Desserts, welche sich auch wunderbar mit Früchten oder wenig Xylit oder anderen Zuckeraustauschstoffen süssen lassen. Auch reine Fruchtdesserts sind sehr lecker und bieten einen leichten Abschluss nach einen grossen Essen.
Auch Schokolade kann eine tolle Süssigkeit sein, vor allem wenn man darauf achtet, dass sie einen möglichst hohen Kakaogehalt hat. Am allerliebsten über 70%..

Alkohol

Beim Alkohol sollte man vor allem Mischgetränke weglassen. Lieber ein Glas Wein oder Sekt geniessen. Auch ein kleiner Schnaps darf mal sein. Allerdings gilt beim Alkohol ganz klar, weniger ist mehr. Trinkt man zu viel, so sind das nicht nur viele leere Kalorien, sondern führt oft auf dazu, dass wir mehr essen als gewünscht. Dazu kommt noch der Fakt, dass uns vermutlich auch die Bewegung am nächsten Tag etwas schwerer fallen wird.

bewegung

Hier haben wir ein ganz besonders grosses Potential, um möglichst gesund und schlank über die Festtage zu kommen. Nutzt diese freie Zeit, um Euch möglichst viel zu bewegen. Sie dies mit langen Spaziergängen, Skifahren, einer Yogaeinheit, etwas Krafttraining oder auch einmal ein HIIT Workout. Da während dieser Zeit viele Menschen in den Ferien oder sonst beschäftigt sind, sind auch die Fitnessstudios oft sehr leer. Perfekt also um etwas mehr Zeit in Ruhe im Fitnessstudio zu verbringen. Falls man allerdings lieber zuhause trainieren möchte, aber nicht so genau weiss wie, so gibt es ganz viele tolle YouTube Videos mit Workouts für zuhause. Empfehlen kann ich zum Beispiel die Videos von Heather Robertson, Popsugar oder Mady Morrison. Am Ende ist es gar nicht so entscheidend was man macht, sondern vielmehr dass man überhaupt macht. Es gibt so viele Möglichkeiten um auch im Winter oder zuhause regelmässige Bewegungseinheiten einzubauen.

Entspannung

Statt sich zu stressen und sich Sorgen zu machen, sollte man diese Zeit mit sich, seiner Familie und / oder seinen Freunden geniessen. So wichtig es ist, die tollen Momente und Gespräche mit seinen Liebsten zu geniessen, sollte man sich auch immer wieder etwas Zeit nur für sich nehmen und sich etwas Ruhe gönnen. Sei dies mit einem guten Buch, einem warmen Bad, einer Meditation oder auch einfach ein paar Atemübungen. Entspannung ist für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden unglaublich wichtig und kommt in unserem Alltag leider oft viel zu kurz. Jetzt ist die perfekte Zeit, um sich der eigenen Entspannung etwas mehr zu widmen.

 


Die Weihnachtszeit ist jedes Jahr für viele von uns ein ganz spezieller Moment und ich hoffe, dass Ihr alle diese Zeit in vollen Zügen geniessen könnt. Egal ob mit Weihnachtsguetzlis oder ohne!

Ich freue mich auf die Kontaktaufnahme für ein unverbindliches Gespräch

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Aline Birgelen

Dr. med. dent. Aline Birgelen
dipl. Ernährungsberaterin

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