Kein Gewichtsverlust trotz gesunder Ernährung & Sport – wie kann das sein?

Kein Gewichtsverlust trotz gesunder Ernährung & Sport – wie kann das sein?

Natürlich stehen eine falsche Ernährung und zu wenig Bewegung sehr oft ganz oben auf der Ursachenliste für Übergewicht. Stellt man in dem Fall die Ernährung um und baut mehr Bewegung in seinen Alltag ein, so kann man auch Gewicht verlieren. Leider ist es allerdings nicht immer so einfach und es kommt immer wieder vor, dass Menschen trotz gesunder Ernährung und viel Sport kein Gewicht verlieren oder sogar an Gewicht zunehmen. Wenn man sich die Ursache dafür nicht erklären kann, so lohnt es sich einmal einen Blick auf die Hormone zu werfen. Denn diese können der Grund sein, weshalb es mit der schlanken Figur einfach nicht klappen will.

Was sind Hormone genau?

Hormone sind Botenstoffe, welche in unserem Körper Signale übermitteln. Sie werden in endokrinen Drüsen und spezialisierten Zellen gebildet und dann auf die Reise geschickt. Wenn sie an ihrem Zielort / Zielzelle angekommen sind, funktionieren sie wie ein Schlüssel, welcher das für ihn passende Schloss vorfindet. Wenn der Schlüssel (=Hormon) jetzt ins richtige Schloss (=Rezeptor) gesteckt wird, löst das in der dazugehörigen Zelle eine bestimmte Reaktion aus. Nehmen wir das Beispiel Insulin. Hat es im Blut Glukose, so wird die Glukose aus dem Blut in die Zelle geschleust, wenn das Insulin (=Schlüssel) an den richtigen Rezeptor (=Schloss) dieser Zelle andockt.

 

Es gibt Hormone, welche diese Reaktion innerhalb von Minuten auslösen, aber auch andere, welche dafür Stunden, Tage oder sogar Wochen brauchen.

 

In unserem Körper haben wir eine grosse Anzahl unterschiedlicher Hormone, welche sich gegenseitig beeinflussen.

Wie beeinflussen sich die Hormone gegenseitig?

100 verschiedene Hormone sind uns heute bekannt. Es wird allerdings davon ausgegangen, dass es eigentlich mindestens 1000 sein müssen. Diese grosse Anzahl Hormone wirken auf vielfältigste Weise auf unseren Körper. Sie bestimmen den Tages-Nacht-Rhythmus, stärken die Knochen, regulieren unser Hunger- und Sättigungsgefühl, sorgen dafür, dass wir uns fortpflanzen können, fördern die Verdauung und den Blutkreislauf, steuern den Wasserhaushalt, stabilisieren das Immunsystem, steuern das Muskel- und Knochenwachstum, halten unser Gehirn fit und sind massgeblich dafür verantwortlich, welche Laune wir haben und wie wir uns fühlen. Und selbst das ist noch nicht alles.

 

Dabei hat jedes Hormon nicht nur seine eigenen Aufgaben, sondern hat auch direkte Wirkungen auf andere Hormone. Man kann sich die Hormone wie ein grosses Orchester vorstellen. Wenn alle auf die richtige Art und Weise zusammen spielen, so klingt es wunderschön. Das bedeutet aber auch, dass ein Instrument (=Hormon) mal leiser, dann lauter oder gar nicht spielen darf. Wichtig ist nur, dass sie zusammen spielen. Gerät nämlich eines dieser Instrumente(=Hormone) aus dem Takt, so wird das ganze Musikstück nicht mehr schön klingen.

 

Und genau das kann in unserem Körper passieren. Gerät ein Hormone aus der Balance, so sind nicht nur seine eigenen direkten Aufgaben betroffen, sondern oft auch andere Hormone. Vielleicht versucht die Geige lauter zu spielen, um die schrägen Töne des Cellos zu übertönen oder die Trompete spielt gar nicht mehr, weil sie den Faden verloren hat. Erst wenn alle wieder in der richtigen Balance sind, wird es wieder ein Freude sein zu zuhören.
Es gibt Hormone, welche einen Einfluss darauf haben, ob wir abnehmen oder zunehmen, wenn sie aus dem Takt geraten sind.

Welche Hormone können verantwortlich sein, wenn ich nicht abnehmen kann?

Cortisol

Chronischer Stress führt zu dauerhaft erhöhten Cortisolwerten und das wiederum kann zu einer Zunahme von unliebsamem Fett im Bauchbereich führen. Eine Diät oder exzessiver Sport kann hier sogar kontraproduktiv sein, weil man dadurch das Stresslevel weiter erhöht.

Östrogen und Progesteron

Dysbalancen im Bereich von Östrogen und Progesteron können dazu führen, dass vermehrt Fett im Bereich von Oberschenkel und Po eingelagert wird. Von diesem Ungleichgewicht sind viele Frauen ab 40 Jahren betroffen. In dieser Zeit beginnt oft die leidige Geschichte, das Frauen zunehmen, obwohl sie alles machen wie zuvor. Mit Diäten und viel Sport versuchen sie dagegen anzukämpfen, was leider nicht der richtige Weg ist. Diäten und exzessiver Sport erhöhen das Cortisol, Progesteron sinkt noch mehr & ein Teufelskreis beginnt. Zu wenig Östrogen kann zusätzlich noch dazu führen, dass es vermehrt zu Heisshungerattacken kommt. Wenn Frauen in diesem Alter von ihrem Frauenarzt zu hören bekommen, dass sie einfach weniger essen sollen, ohne dass einmal ein Blick auf die Hormone und die Ernährung geworfen wurde, macht mich das immer sehr traurig. Oftmals sind es diese Bemerkungen, welche das Problem nur noch weiter anstacheln.

Schilddrüsenhormone

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion werden zu wenig Schilddrüsenhormone produziert. Da die Schilddrüsenhormone in unserem Stoffwechsel allerdings eine zentrale Rolle einnehmen, reduziert sich der Stoffwechsel, wenn zu wenig dieser Hormone produziert werden.

Testosteron und DHEA

Sind zu wenig Testosteron und DHEA vorhanden, so können keine Muskeln aufgebaut oder erhalten werden. Durch weniger Muskeln sinkt der Kalorienbedarf und die Fettverbrennung stagniert. Dies ist vor allem für Männer sehr entscheidend.

Insulin

Durch stetig zu hohe Blutzucker- und Insulinspiegel im Blut kann sich eine Insulinresistenz entwickeln. Dadurch kann das Insulin seine Wirkung an der Zielzelle nicht mehr so ausführen, wie es eigentlich sollte. Eine länger andauernde Insulinresistenz kann zu Gewichtszunahme, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Diabetes führen. Auch wenn die Insulinresistenz meistens auf eine falsche Ernährung und zu wenig Bewegung zurück zu führen ist, können auch andere Faktoren wie chronischer Stress, Schlafmangel oder genetische Veranlagung dazu führen.

Ghrelin

Unser Hungerhormon kann erhöht sein, wenn wir zu wenig schlafen. Dadurch essen wir mehr und nehmen deshalb auch mehr an Gewicht zu. Mehr zu diesem Thema findet Ihr in meinem Blog über eine Studie zum Thema Schlaf und Hunger.

Solltest Du darunter leiden, dass Du an Gewicht zunimmst oder auch einfach nicht abnehmen kannst, so empfehle ich Dir dringend nicht einfach immer weiter Diäten auszuprobieren oder immer noch mehr und noch mehr Sport in den Alltag reinzuquetschen. Damit kannst Du Deinem Hormonhaushalt noch mehr schaden und das Problem spitzt sich immer weiter zu. Lass es professionell anschauen und geh der wirklichen Ursache auf die Spur.


Gerne schaue ich mit Dir dieses Thema an, denn exzessive Diäten werden nie die Lösung sein.

Ich freue mich auf die Kontaktaufnahme für ein unverbindliches Gespräch

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Aline Birgelen

Dr. med. dent. Aline Birgelen
dipl. Ernährungsberaterin

ALINE BIRGELEN

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